Und, tun Sie es? Nein, nicht an den Weihnachtsmann. Aber an Geschichten und Mythen, Wünsche und Träume und die Kraft der eigenen Gedanken und Ziele. An die Kraft, sich Erwartungen anderer entgegen zu stellen, die nicht zum eigenen Lebensentwurf passen. An den Mut, auch mal unpopuläre Dinge zu tun. An die Einsicht, es nicht jedem Recht machen zu können und dass der eigene Weg der Richtige ist. An den Glauben daran, dass kleine Dinge das große Ganze zum Besseren verändern können.
Noch heute muss ich manchmal an die typischen „Eltern-Kind-Gespräche“ denken, die man als gefühlt Erwachsener zwischen Schulzeit und Studium mit seinen Eltern führte. Bei mir war das subtiler, meine Eltern ließen mir im Grunde freie Hand bei der Studien- und Berufswahl. Doch wenn nicht real, so führte ich diese Gespräche doch immer im Kopf, kannte ich doch die Einstellung und Erwartungen meiner Eltern. Hatten sie doch oft genug geäußert, was sie von einem Menschen mit der und der Einstellung oder dem und dem Lebensentwurf hielten. Andere Eltern waren weniger subtil nach dem Motto „Kind, damit willst du später dein Geld verdienen?!“. Perfekt dazu passend ist der tolle Song der Ärzte „Junge“ … ich sage nur „Denk an deine Zukunft, denk an deine Eltern. Willst du dass wir sterben?“. Hat sich nicht jeder halbwegs frei denkende Geist am Übergang zum Erwachsenwerden schon mal so gefühlt?
Und nicht nur als junger Erwachsener, sondern jetzt und heute und immer wieder fühlen wir uns so. Soll ich den unbequemen Weg gehen? Soll ich mich wirklich für die Selbständigkeit entscheiden, wenn doch der sichere Bürojob winkt? Dabei haben wir stets die Stimme der Eltern, der Gesellschaft oder einer sonstigen Instanz, an die wir glauben, auf der Schulter. Ganz nach dem Motto „Engelchen und Teufelchen“. Doch verkehrt sich nicht manchmal das Gute ins Böse und umgekehrt?
Und trotz allem: Ja, ich glaube an den Weihnachtsmann – an das kleine Männlein ganz tief drinnen, das sich nicht verleugnen lässt. Das immer wieder anklopft und sich weder von Engelchen noch Teufelchen zum Schweigen bringen lässt. An das kleine Männlein, das uns unablässig unsere Träume, Wünsche und Ziele einflüstert. Vielleicht sollten wir es öfter in unser Haus lassen.